Samstag, 24. November 2012

Strompreiserhöhungen zum 1.Januar 2013


Strompreiserhöhungen zum 1.Januar 2013


In der letzten Woche sind nun die neuen Strompreise bekannt gegeben worden. Unser Stromanbieter enviaM teilte mit, dass mit Einleitung der Energiewende der Ausbau der Stromnetze mit erhöhten Kosten verbunden ist und somit diese jetzt an die Kunden weitergegeben werden.
So gilt ab dem 01.01.2013 ein aktueller Strompreis im Haustarif von 29,63 Ct pro Kilowattstunde.  Parallel wird in diesem Zusammenhang den Kunden ein neuer Tarif angeboten. Dieser heißt enviaM Strom 24max und sichert eine Preisstabilität bis zum 31.12.2014 zu. Hierfür gilt der Tarif von 30,23 Ct . Dieser Festtarif bis Ende 2014 kann aber auch nur zugesichert werden, wenn die jetzigen Bedingungen weiterhin gelten und keine weiteren Erhöhungen der EEG-Umlage erfolgen.
Für den Stromkunden heißt das, eine weitere Erhöhung der Strompreise in den nächsten Monaten werden mit Sicherheit erfolgen. Im Bundesumweltministerium hat man diese Preiserhöhungen bereits vor Monaten erkannt, die tatsächlichen Kostenbelastungen für den Stromkunden jedoch nicht benannt.
In der Praxis heißt das, dass für den privaten Verbraucher zusätzliche Kostensteigerungen von 50,00 bis 150,00 € pro Jahr bei einem typischen Haushaltsverbrauch entstehen.
Durch diese erheblichen Kostensteigerungen werden die Stromkunden sich versuchen umzuorientieren. Es werden erhebliche Wechsel des Versorgers erfolgen.
Darüber hinaus werden alle Formen der alternativen Energieerzeugung bzw. Einsparung lukrativ für den privaten bzw. häuslichen Bereich.
Photovoltaikanlagen werden zum Selbstverbrauch verstärkt zum Einsatz kommen. Schon jetzt ist es wesentlich interessanter den Strom selbst zu erzeugen und im eigenen Haus zu verbrauchen.
Kleinwindkraftanlagen auf dem eigenen Grundstück sind derzeit noch nicht verbreitet, werden aber im zunehmenden Maße an Bedeutung gewinnen. Sie werden einen erheblichen Teil der Eigenerzeugung übernehmen.
Blockheizkraftwerke stellen einen weiteren wichtigen Baustein zur autarken Versorgung im häuslichen Bereich dar. Sie können die erforderliche Wärme für ein Haus liefern und darüber hinaus den elektrischen Bedarf, der nicht mit den genannten Anlagen abgedeckt werden kann, ausgleichen.
Batterieanlagen zur Speicherung der erzeugten Eigenenergie sind der letzte Punkt in dieser Betrachtung. Diese sind erst in den letzten 2 Jahren aktuell geworden, werden aber in Ihrer Entwicklung vorangetrieben. Zur Zeit sie noch sehr kostenintensiv, mit Beginn einer Massenproduktion könnte sich dieser Kostenfaktor jedoch relativieren.
Alle diese Komponenten können vom Stromkunden schrittweise eingesetzt werden, d.h. sie können je nach Bedarf installiert werden und es ist nicht notwendig , sie in einem Zuge zu investieren. Als letzte Sicherheit kann er immer auf das öffentliche Stromnetz zurück greifen.

Für den Energieversorger bzw. Netzbetreiber kommt es hierbei zu einer gefährlichen Entwicklung. Durch ständige Preisanpassung der Energiekosten wird der Stromabsatz bei den Kunden gerade im privaten Bereich sinken. Die Kosten für das Betreiben des Netzes werden jedoch nicht weniger, sodass es zu wiederum zu Preisanpassungen für die Durchleitung der Energie kommen wird. Diese Tendenz ist bei der öffentlichen Wasserversorgung in den letzten Jahren in Deutschland zu erkennen, d.h. es werden die Preise erhöht, die Kunden sparen Wasser, die Wasserwirtschaftsbetriebe arbeiten defizitär und erhöhen deshalb die Wasserpreise. Auch im Energieversorgungsbereich ist diese Entwicklung zu befürchten.
Wenn alle Punkte genau betrachtet werden, kommt man zu dem Schluß, dass es unbedingt erforderlich ist, die Energieversorgung neu zu ordnen. Diese Aufgabe stellt aus meiner Sicht die größte Herausforderung der nächsten Jahre dar. Über weitere Entwicklungen werden wir in den nächsten Wochen informieren.